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Nachhaltiges Kaschmir: Die Geschichte der Mongolei

Der Kaschmir- und Wollsektor, der sich auf die traditionellen Lebensgrundlagen der Hirten stützt, ist nach der mineralgewinnenden Industrie die wichtigste Antriebskraft der mongolischen Wirtschaft. Er steht jedoch aufgrund des zunehmenden Wettbewerbs durch ausländische Verarbeiter vor Herausforderungen. In den letzten 4 Jahren hat unser STeP EcoLab Mongolei Das Projekt vermittelte Wissen über Sozial- und Umweltstandards an mongolische Wollverarbeiter und Kaschmirhirten. Wir unterstützten sie bei der Umsetzung der neu erworbenen Praktiken und bei der Vermittlung des Wertes von nachhaltigem mongolischem Kaschmir an europäische und globale Verbraucher.

Die Reise begann 2018 mit einer umfassenden Bewertung der mongolischen Wertschöpfungskette für Wolle und Kaschmir. An der Analyse waren sowohl Viehzüchter als auch Verarbeiter beteiligt, was einen umfassenden Überblick über die Nachhaltigkeitsrisiken und -chancen des Sektors ermöglichte. Die Vor-Ort-Bewertung wurde durch eine Analyse der Marktnachfrage sowie durch etablierte Instrumente der Nachhaltigkeitskommunikation ergänzt, die als Orientierungshilfe dienen können.

Diese Bewertung diente als Grundlage für die Entwicklung mehrerer Formate für den Kapazitätsaufbau, an denen alle relevanten Akteure der Wertschöpfungskette beteiligt waren und bei denen der Schwerpunkt auf der Verknüpfung mit anderen vor- oder nachgelagerten Akteuren lag. Durch die Verbindung des enormen Innovationspotenzials der Branche mit den Nachhaltigkeitsanforderungen der europäischen und globalen Zielmärkte wurden erste nachhaltige Produktlinien entworfen.

Um die Nachhaltigkeitsleistung der Branche langfristig zu verbessern, ist ein freiwilliger Verhaltenskodex (VCP) wurde gemeinsam mit Interessenvertretern der Branche entwickelt. Das Dokument wurde von 18 Unternehmen unterzeichnet, darunter die führenden mongolischen Unternehmen der Woll- und Kaschmirproduktion. Das Ziel dieses VCP war ehrgeizig: Einerseits ging es darum, die Nachhaltigkeit der Kaschmirproduktion zu erhöhen und andererseits das Geschäftsmodell nach den Kriterien der etablierten europäischen Nachhaltigkeitsstandards für Kaschmir umzustellen.

Um sicherzustellen, dass der im VCP festgelegte Fahrplan zu nachhaltigeren Wertschöpfungsketten führt, müssen die neuen Praktiken vom Markt akzeptiert werden. Um das Bewusstsein dafür zu schärfen, arbeitete das Projektteam gemeinsam mit den relevanten Interessengruppen an der Entwicklung eines Labels, um die Bemühungen der mongolischen Kaschmirproduzenten den europäischen Verbrauchern zu vermitteln.

Im Jahr 2020 haben sich die wichtigsten Akteure des mongolischen Woll- und Kaschmirsektors als ein Aussteller auf der Erste Visionder weltweit führenden Fachmesse für Textilien und Fasern. Die Branche legte den Schwerpunkt auf die Einzigartigkeit nachhaltiger, authentischer nomadischer Anbaumethoden und ihrer hochwertigen Produkte.

Die Nachfrage der europäischen Verbraucher nach nachhaltigen Produkten nimmt zu, und Aspekte wie die Kreislaufwirtschaft müssen auch bei Wolle und Kaschmir berücksichtigt werden. Außerdem muss die Umsetzung eines Zertifizierungssystems für nachhaltige nomadische Praktiken fortgesetzt und weiter vorangetrieben werden. Das CSCP-Projektteam sucht nach Wegen, um diese Ziele in unserer kommenden Arbeit anzugehen.

Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an Pawel Zylka.

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