Zurück

Von der Nische zum Mainstream: Die Dilemmata des Upscaling von Nachhaltigkeit

Das Mainstreaming von Nachhaltigkeit - d. h. die Ausweitung von Lösungen, die soziale und ökologische Nachhaltigkeit unterstützen - ist eine komplexe Aufgabe. Die jüngsten Forschungsarbeiten unseres Projekts Urban Up befassen sich mit den Hindernissen bei der Verbreitung und zeigen Strategien zu deren Überwindung auf.

Es gibt so viele Lösungen für ein nachhaltiges Leben, doch der erhoffte Wandel in größerem Maßstab ist noch lange nicht Realität. Die Gründe dafür sind vielfältig. Die jüngste Veröffentlichung des Urban Up Projekt "Von der Nische zum Mainstream: Das Dilemma der Ausweitung nachhaltiger Alternativen". klärt über die häufigsten Missverständnisse bei Upscaling-Prozessen auf und gibt Empfehlungen für Lösungen.

Das Papier, das den zweiten Platz im Wettbewerb Auszeichnung für das beste Papier der Zeitschrift "GAIA - Ökologische Perspektive für Wissenschaft und Gesellschaft" für das Jahr 2020 leistet einen Beitrag zur Debatte über die Dringlichkeit der Hochskalierung nachhaltiger Lösungen. Dies ist besonders wichtig angesichts des kurzen Zeitrahmens, der für die Erreichung der Ziele des Pariser Abkommens bleibt. Ein Hauptargument, das in dem Papier vorgebracht wird, ist die Anerkennung der Komplexität des gesellschaftlichen Wandels: "In Anbetracht der Komplexität und Nichtlinearität koevolutionärer Prozesse sind die Bestrebungen von politischen Entscheidungsträgern, Wissenschaftlern oder Akteuren der Zivilgesellschaft, eine bestimmte Art von radikalem Wandel proaktiv und strategisch zu fördern, fragwürdig oder zumindest äußerst schwierig." Innovations- und Transformationsprozesse sind also weder projizierbar noch steuerbar. Diese Herausforderung zeigt sich in drei gemeinsamen Dilemmata:

  • Babylonisches Dilemma: Was verstehen wir unter Upscaling aus der Sicht von Praktikern, Forschern und politischen Entscheidungsträgern?
  • Vereinfachungsdilemma: Das Risiko, Transformationsprozesse zu stark zu vereinfachen und davon auszugehen, dass die Vergrößerung einer Nischenlösung keine Auswirkungen auf das System haben könnte.
  • Skalierungs-Aversions-Dilemma: Balanceakt zwischen begrenzten lokalen Auswirkungen von Alternativen und skalierten Lösungen, die ihre Nachhaltigkeit verlieren.

Das Papier enthält zahlreiche Empfehlungen zur Bewältigung dieser Herausforderungen, darunter:

  • Offenes und reflexives Experimentieren mit Schwerpunkt auf Lernprozessen, z. B. in Living-Labs
  • Aufbau innovativer Kapazitäten (menschliche Fähigkeiten und politische Verantwortung)
  • Verantwortlichkeit: Es muss Verantwortung für Risiken und Ungewissheiten übernommen werden, die über die bestehenden Wachstumsmodelle und Geschäftsmodelle hinausgehen
  • Aufbau eines kooperativen und reflexiven Dialogs zwischen den beteiligten Akteuren
  • Längerfristige Beobachtung von Veränderungsprozessen

Lesen Sie das vollständige Papier, Bitte besuchen Sie unsere Bibliothek.

Die neuesten Forschungsergebnisse des Urban Up-Projekts sowie Ressourcen, wie z. B. der Rahmen für das Instrument zur sozialen Folgenabschätzung, finden Sie auf der Website Urban Up Website.

Urban Up wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMFB) als Nachwuchsgruppe im Rahmen der sozial-ökologischen Forschung gefördert.

Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an Alexandra Kessler.

de_DEGerman