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Vier Schritte zur Stärkung des mauritischen Kunsthandwerks

Wie kann der Kunsthandwerkssektor auf Mauritius gestärkt werden, um lebendig und nachhaltig zu sein und in die touristische Wertschöpfungskette integriert zu werden? Das war die Frage, über die wir nachdachten, als sich das SUS-ISLAND-Projektteam mit verschiedenen Akteuren des lokalen Kunsthandwerkssektors traf. In Workshops mit Interessenvertretern wurden vier wichtige Schritte festgelegt. Die Beiträge kamen von einer Vielzahl von Teilnehmern, darunter Künstler, Designer, Hersteller, Kunstlehrer, Nichtregierungsorganisationen, Regierungsstellen, Betreiber von Kunsthandwerksbetrieben sowie Einkäufer, Reiseveranstalter und Hotels.

Der lokale Kunst- und Handwerkssektor auf Mauritius verzeichnet seit Jahren einen Rückgang der kleinen und mittleren Unternehmen (KMU). Dies ist auf eine Politik zurückzuführen, die billige Importwaren gegenüber lokalen Produkten bevorzugt, auf mangelnde Unterstützung bei der Entwicklung des Unternehmertums sowie auf Schwierigkeiten beim Zugang zum Markt auf der Insel. Auf der Auftaktsitzung des SUS-ISLAND-Projekts betonten die Beteiligten, dass sich diese Situation ändern muss, um die Entwicklung des Sektors zu fördern.

In Zusammenarbeit mit SME Mauritius arbeiteten Daren Moodely von der Tourismusbehörde und Nikola Berger, Designerin am CSCP, Mitte September in Mauritius zusammen, um die Entwicklung authentischer, nachhaltiger, lokal hergestellter Produkte zu fördern, die in die touristische Lieferkette integriert werden.

Gemeinsam mit lokalen Partnern, Organisationen und wichtigen Interessenvertretern stellte das Team fest, dass die Bedürfnisse und Angebote im Ökosystem dieses Sektors nicht übereinstimmen. In einem Workshop definierten sie die Lücken, die geschlossen werden müssen, und die Prozesse sowie Partnerschaften, die im Rahmen dieses Projekts entwickelt und gleichzeitig im bestehenden Ökosystem verankert werden müssen, um einen langfristigen Erfolg zu gewährleisten. Neben diesen strukturellen Veränderungen hat das CSCP den Prozess in vier Schritte unterteilt, die für die anstehenden Workshops für Handwerker und Interessenvertreter Anfang nächsten Jahres von zentraler Bedeutung sein werden:

  1. Produkt: Schulung von Kunsthandwerkern, Designern und Interessenvertretern in Bezug auf Nachhaltigkeitskriterien und lokal verfügbare Ressourcen (sowohl natürliche als auch Abfallprodukte) und Unterstützung der Entwicklung von Produkten, die nachgefragt werden
  2. Geschichtenerzählen: Schulung von Kunsthandwerkern, Designern und Akteuren im Geschichtenerzählen, um ihre Produkte zu vermarkten und sie von den Importen zu unterscheiden
  3. Erleichterung des Marktzugangs: Förderung der Zusammenarbeit durch gemeinsame Workshops und Einrichtung von Pilotprojekten mit verschiedenen Akteuren zur Förderung des Marktzugangs, der vollständigen Integration in die touristische Wertschöpfungskette und von Feedback-Mechanismen für den langfristigen Erfolg
  4. Erlebnisse schaffen: Schaffung eines Austauschs mit Touristen, der über den Verkauf eines Produkts hinausgeht, wie z. B. ein Kreativkurs zum Erlernen einer Fertigkeit von einem Kunsthandwerker, Modelle zum Tausch von Fertigkeiten und andere innovative Formate, die persönliche Verbindungen zwischen Touristen und Einheimischen fördern und einen Mehrwert für die Kunsthandwerker sowie für Reiseveranstalter, Hotels und den lokalen Markt schaffen

Das Handwerksteam des Projekts hat einige Schlüsselakteure und eine breitere Gruppe des Ökosystems der lokal hergestellten Produkte identifiziert, die in der ersten Hälfte des Jahres 2020 zu einem Workshop über die vier Schritte zusammenkommen werden. Der Workshop wird auch der Ausgangspunkt für 5 bis 10 Pilotprojekte sein, die aus kleinen Teams von Vertretern der Wertschöpfungskette des Handwerks sowie unterstützenden Akteuren bestehen, um lokal hergestellte Produkte erfolgreich auf den Markt zu bringen und gleichzeitig zu lernen, was alle Akteure brauchen, um langfristig erfolgreich zu sein.

Bei weiteren Fragen wenden Sie sich bitte an Nikola Berger.

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