Wie können Nachhaltigkeitssiegel effektiver arbeiten? Obwohl das Interesse an Nachhaltigkeit steigt, sind die meisten Siegel - die Umwelt- und Sozialstandards repräsentieren - und die ihnen zugrunde liegenden Kriterien weitgehend unbekannt. Das CSCP hat sich mit der Verbraucher Initiative und dem Wuppertal Institut zusammengetan, um die Bundesregierung bei der Sensibilisierung für ihre Metasiegel-Plattform Siegelklarheit zu unterstützen. Ein Etikett für die Etiketten? Gütezeichen sind für die Verbraucher eine effiziente Abkürzung bei der Suche nach Produkten und Produktionsverfahren, die über die gesetzlichen Anforderungen hinausgehen. Die schiere Anzahl und Komplexität der Kriterien stellt jedoch eine kommunikative Herausforderung dar. Siegelklahrheit, eine Initiative der deutschen Regierung, wurde vor einigen Jahren ins Leben gerufen, um den sozialen und ökologischen Anspruch von Siegelsystemen sowie die Robustheit und Vertrauenswürdigkeit des zugrunde liegenden Standards zu beleuchten. Unterstützt von der GIZ und dem International Trade Centre (ITC) mit seiner Standards Map wurden große Fortschritte in Produktkategorien wie Textilien, Waschmittel und Papier erzielt, für die in einem Prozess mit mehreren Interessengruppen Mindestkriterien festgelegt wurden. Auf dieser Grundlage werden Nachhaltigkeitssiegel als "gute Wahl" (Erfüllung aller Mindestanforderungen) oder als "sehr gute Wahl" (Erfüllung aller Mindestanforderungen und darüber hinaus) bewertet. Die Verbraucher interessieren sich nicht für Labels, sondern für nachhaltige Produkte! Bei der Analyse der aktuellen Website und des Kommunikationsansatzes von Siegelklarheit haben wir Strategien entwickelt, um die Besucherzahlen zu erhöhen, die Benutzerfreundlichkeit zu verbessern und relevante Inhalte hinzuzufügen. Wir besuchten nachhaltigkeitsorientierte Veranstaltungen und Messen, um uns mit Verbrauchern auszutauschen und ihre Bedürfnisse sowie ihr derzeitiges Verständnis und ihre Verwendung von Siegeln zu erfahren. Einige Bedürfnisse konnten sofort umgesetzt werden, andere werden mehr Zeit brauchen. Hier ein paar Ideen und Erkenntnisse: Schaffung eines (digitalen) One-Stop-Shops für interessierte Nutzer: Während Siegelklarheit eine eingehende Bewertung von Nachhaltigkeitssiegeln anbietet, decken andere führende Plattformen wie www.label-online.de die gesamte Bandbreite von Siegeln und Zertifikaten ab. Eine Kombination beider Dienste würde eine bessere Nutzererfahrung bei der Kaufberatung ermöglichen. Stärkung des nachhaltigen Konsums durch Bildung: Das Projektteam entwickelte Bildungsmaterial - wie interaktive Unterrichtseinheiten für verschiedene Altersgruppen - und stellte Links zu hilfreichen externen Inhalten zusammen. Kommunizieren Sie in relevanten Benutzerkontexten: Anstatt das Siegelklarheit-Portal als solches zu bewerben, konzentrierten wir uns auf die Bereitstellung von saisonalen und produktbezogenen Anleitungen zum nachhaltigen Konsum, die Siegelklarheit als unterstützendes Instrument einschlossen. Gestalten Sie den Inhalt nach den Bedürfnissen der Nutzer: Auf der Grundlage des Nutzerfeedbacks haben wir die Website (die noch nicht online ist) neu gestaltet, um die verschiedenen Zielgruppen wie Verbraucher, Pädagogen und auch Einzelhändler oder Hersteller, die eine Zusammenarbeit anstreben, anzusprechen. Wir haben uns auch darauf konzentriert, die gesamte Bandbreite der Labels und der verfügbaren Informationen auf einer Seite zu visualisieren, mit verschiedenen Optionen zum Filtern der relevanten Labels. Auf die nächste Stufe gehen Mit den von uns ergriffenen Maßnahmen konnten wir die Zahl der Besucher von www.siegelklarheit.de innerhalb eines Jahres verdoppeln. Im März wurde das CSCP als Mitglied des EU-Umweltzeichenausschusses gewählt. Wir werden die Agenda für nachhaltigen Konsum in einer Reihe von Bereichen weiter vorantreiben und laden alle interessierten Parteien ein, sich mit uns zu diesem Thema auszutauschen! Bitte kontaktieren Sie Stephan Schaller für weitere Fragen.