Schaffung der Voraussetzungen für fairen Handel im Kaschmirsektor der Mongolei Wie sieht der faire Handel im Kaschmirsektor der Mongolei aus und wie können Verarbeiter und Hirten ihn gemeinsam gestalten? Die STeP EcoLab Mongolei 2 Projekt hat einen mehrjährigen Prozess eingeleitet, um genau diese Frage zu beantworten. Zum Auftakt reiste das Projektteam nach Ulaanbaatar, um einen strukturierten Dialog einzuleiten, der in den kommenden Jahren Verarbeiter, Viehzüchter, Genossenschaften und politische Entscheidungsträger zusammenbringen wird, um gemeinsam die was “fairer Handel” im mongolischen Kontext bedeuten sollte. Der erste Meilenstein war ein ganztägiger Workshop mit Vertretern von kaschmirverarbeitenden Unternehmen, der die gesamte Wertschöpfungskette vom Enthaaren bis zur Herstellung von Kleidungsstücken abdeckte. Gemeinsam untersuchten die Teilnehmer, wie die Grundsätze des fairen Handels die Beziehungen in der Lieferkette stärken, die Qualität der Rohstoffe verbessern und die Türen zu nachhaltigen Märkten öffnen können. Es kristallisierte sich eine gemeinsame Vision heraus: Eine gerechtere Zusammenarbeit entlang der Wertschöpfungskette könnte die Hirten dabei unterstützen, ihr Einkommen zu stabilisieren und gleichzeitig die Herdengröße zu reduzieren, was direkt zur Lösung der dringenden Probleme der Mongolei in Bezug auf Weideland und Überweidung beitragen würde. Diese Erkenntnisse bauen auf der umfassenderen Aufgabe des Projekts auf, wirtschaftlich tragfähige und umweltverträgliche Wege für den Sektor zu schaffen. Im Rahmen des Besuchs besuchten Dr. Britta Holzberg und Pawel Zylka vom CSCP zusammen mit unseren Partnern von der Agronomes & Vétérinaires Sans Frontiers (AVSF) besuchten mehrere Verarbeitungsbetriebe in und um Ulaanbaatar. Die Produktionsprozesse aus erster Hand zu sehen, trug dazu bei, das Verständnis für den Druck in der Branche zu vertiefen, der von Qualitätsschwankungen bis hin zum globalen Wettbewerb reicht. Es unterstrich auch eine wichtige Erkenntnis: Die Verarbeiter sind hoch motiviert, sich an Diskussionen über Nachhaltigkeit und fairen Handel zu beteiligen, da sie diese als strategische Notwendigkeit und nicht als optionale Zusätze betrachten. In der nächsten Phase wird der Schwerpunkt auf Hirten und Kooperativen liegen. Zur Vorbereitung hat das CSCP zwei “Train-the-Trainer”-Workshops mit lokalen Partnern durchgeführt, die es ihnen ermöglichen, zwischen Dezember 2025 und Januar 2026 drei regionale Workshops mit Hirten durchzuführen. In diesen Workshops werden dieselben Kernkonzepte vorgestellt, aber aus der Perspektive der Primärerzeuger betrachtet, um sicherzustellen, dass ihre Bedürfnisse und Realitäten das entstehende Fair-Trade-Modell prägen. Im Jahr 2026, STeP EcoLab Mongolei II wird ausgewählte Viehzüchter, Kooperativen, Verarbeiter und politische Entscheidungsträger in einem gemeinsamen Prozess zusammenbringen, um die Beiträge der Interessengruppen zu einer gemeinsamen Reihe von fairen Handelspraktiken zu verfeinern, die auf den Kaschmirsektor der Mongolei zugeschnitten sind. Schließlich werden 2027 alle relevanten nationalen Interessengruppen zu einem Fair-Trade-Dialog eingeladen, einem branchenweiten Workshop, auf dem die ersten gemeinsam erarbeiteten Fair-Trade-Referenzpraktiken der Mongolei erörtert, abgestimmt und gemeinsam vereinbart werden. Für weitere Fragen kontaktieren Sie bitte Pawel Zylka.