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Überdenken der Verpackung aus der Sicht des Verbrauchers

Trotz des wachsenden Konsenses über die Ausweitung nachhaltiger Lebensmittelverpackungen und die Förderung unverpackter Lebensmittel bleiben die Verbraucherperspektiven zu diesen Themen oft im Hintergrund. Wie beeinflussen zum Beispiel kontextuelle Umstände die Einstellung der Verbraucher zu unverpackten Lebensmitteln? Was ist, wenn sich die Verbraucher von konventionellen Verpackungsnormen leiten lassen und laminiertes Papier gegenüber hochgradig recycelbaren Monokunststoffverpackungen bevorzugen? Was passiert, wenn die Verbraucher trotz nachhaltiger Verpackungen ihren Müll nicht entsprechend sortieren, und - ganz wichtig - warum fehlt ihnen der Anreiz, dies zu tun? Der neu gegründete Club für Nachhaltige Verpackungslösungen legt den Schwerpunkt auf eine Verhaltensänderung der Verbraucher als Schlüssel zu mehr Nachhaltigkeit.

Der deutsche "Club für nachhaltige Verpackungslösungen" konzentriert sich auf den Arbeitsbereich Verpackung/Kunststoffe innerhalb der Consumer Insight Action Panel und hat bereits Verhaltensbarrieren für die Schließung des Ressourcenkreislaufs bei Verpackungen identifiziert. Im Mittelpunkt der Arbeit des Clubs steht nicht die Einstufung von Verbraucherverhalten als richtig oder falsch, sondern vielmehr das Aufzeigen der Schlüsselfaktoren, die zu bestimmten Verhaltensmustern führen. In den Worten von Stephan Schaller, CSCP, der den Club zum Thema Verpackung/Kunststoffe moderiert: "Der Club zielt darauf ab, die zugrunde liegenden Motivationen und Triebkräfte hinter bestimmten Verbraucherverhaltensweisen besser zu verstehen, um über Maßnahmen nachzudenken, die zur Lösung des Problems beitragen können. Die Entwicklung und Umsetzung von Kreislaufverpackungslösungen ist eine kollektive Verantwortung der gesamten Wertschöpfungskette."

Der Club besteht aus einer Vielzahl von Akteuren, darunter Einzelhändler wie ALDI Nord/ALDI Süd, dm drogerie-markt und die REWE Group, Anbieter von Systemgastronomie wie McDonald's Deutschland, Verpackungsunternehmen, Abfallsammler und -verwerter sowie Nichtregierungsorganisationen (NGOs). Aufgrund seines Multi-Stakeholder-Charakters beherbergt der Club eine große Vielfalt an Perspektiven und vor allem komplementäre Kompetenzen und Erfahrungen, um die Bedürfnisse der Verbraucher auf umfassende Weise zu erfüllen.

Ziel des Clubs ist es, nachhaltige Verpackungslösungen zu entwickeln, die von den Beteiligten gemeinsam und durch eine verstärkte Einbeziehung der Verbraucher erarbeitet werden.

Der Club für nachhaltige Verpackungslösungen ist eine gemeinnützige Initiative, die vom CSCP geleitet und von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt gefördert wird. (Deutsche Bundesstiftung Umwelt - DBU) und es ist Teil des Consumer Insight Action Panelzu dem auch andere feldspezifische Clubs gehören. Die Ergebnisse des Verpackungs-/Kunststoff-Clubs werden als politische Empfehlungen direkt an die EU-Ebene weitergeleitet. Die Ergebnisse in Form von Dokumenten und (virtuellen) Lernsitzungen werden den Wissensaustausch mit anderen Akteuren, insbesondere mit kleinen und mittleren Unternehmen (KMU), unterstützen.

Für weitere Fragen wenden Sie sich bitte an Stephan Schaller

Foto von Sophia Marston auf Unsplash

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