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Wie das umweltfreundliche öffentliche Beschaffungswesen den nachhaltigen Gartenbau in Kenia fördern könnte

Mit dem raschen Wachstum der Gartenbauindustrie rund um das Naivasha-Seebecken in Kenia hat das Becken als wirtschaftliches Zentrum des Landes an Bedeutung gewonnen. Mit den Empfehlungen dieses GOALAN-Projekts haben Behörden und Institutionen die Möglichkeit, sich für ein umweltfreundliches öffentliches Beschaffungswesen zu engagieren, indem sie frisches Obst und Gemüse beschaffen, insbesondere von Kleinbauern. Dies wiederum würde die lokale nachhaltige Entwicklung fördern und die Einführung nachhaltiger Konsum- und Produktionspraktiken unterstützen.

Kenia ist unter den Entwicklungsländern einer der wichtigsten Exporteure von Gartenbauerzeugnissen, wobei der Gartenbau zwei Drittel des kenianischen Wachstums bei den Agrarausfuhren ausmacht. Gartenbau-Kleinst-, Klein- und Mittelbetriebe (KKMU) haben das Angebot an frischem Obst und Gemüse in Kenia erheblich gesteigert. Der Zugang zu organisierten Märkten ist jedoch für die meisten KKMU eine große Herausforderung, sowohl international aufgrund der hohen Qualitätsstandards und der Preisvolatilität als auch lokal aufgrund der begrenzten Verfügbarkeit von Märkten für nachhaltige und frische Produkte.

Öffentliche Behörden und Regierungen geben viel Geld aus und sind große Abnehmer. In Kenia kauft die Regierung in der Regel in großem Umfang Lebensmittel für öffentliche Einrichtungen und Behörden ein. Die kenianische Regierung kann diesen Vorteil nutzen, um horizontale Maßnahmen zur Förderung der Ernährungssicherheit, der Gesundheit und Ernährung, der nachhaltigen Landwirtschaft und der weiteren Entwicklung von KMU durch die Einführung eines umweltorientierten öffentlichen Beschaffungswesens (GPP) zu unterstützen.

In diesem GOALAN-Briefing wird vorgeschlagen, dass die drei Bezirksregierungen im Naivasha-Seebecken den Kauf von Lebensmitteln für öffentliche Einrichtungen wie Krankenhäuser oder Schulen von KKMU in Betracht ziehen sollten. Ein ökologisches öffentliches Beschaffungswesen für Schulmahlzeiten kann beispielsweise dazu beitragen, die Vermarktungsmöglichkeiten für KKMU im Gartenbau zu erweitern, was wiederum die ländliche Wirtschaft und die Gemeinden durch die Förderung von Wachstum und die Schaffung von Arbeitsplätzen stärkt. Ein solches öffentliches Beschaffungsprogramm würde nicht nur zur Schaffung einer stabilen Nachfrage beitragen, sondern auch die Kleinerzeuger ermutigen, nachhaltige Anbaumethoden einzuführen und beizubehalten. Darüber hinaus könnte es dazu beitragen, Nachernteverluste zu verringern, die dadurch entstehen, dass es nicht gelingt, rechtzeitig Käufer für das leicht verderbliche frische Obst und Gemüse zu finden, insbesondere wenn die Landwirte nicht über Kühlräume zur Lagerung der Ernte verfügen.

Das Kurzdossier stellt jedoch fest, dass die Einhaltung der rechtlichen und ökologischen Anforderungen im öffentlichen Auftragswesen für die meisten KKMU eine Herausforderung darstellt, die ihre Teilnahme an GPP-Prozessen behindern kann. Darüber hinaus beeinträchtigt der Mangel an Kapazitäten auf Seiten der KKMU auch ihre Wettbewerbsfähigkeit. Für die lokalen Behörden hingegen ist die Nichtverfügbarkeit grüner Produkte ein Hindernis für die Umsetzung von GPP-Programmen. Um dieser Herausforderung zu begegnen, empfiehlt das Kurzdossier die Sensibilisierung, die Durchführung von Schulungen und den Aufbau von Kapazitäten für lokale Beschaffungsbehörden.

Die vollständigen Empfehlungen und weitere Einzelheiten finden Sie in der Kurzdarstellung der Politik.

Das GOALAN-Projekt (Green Horticulture at Lake Naivasha Project), das vom EU SWITCH Africa Green Programme finanziert und vom CSCP und WWF-Kenia (World Wide Fund for Nature) durchgeführt wird, fördert die Einführung nachhaltigerer Produktions- und Verbrauchspraktiken (SCP) im kenianischen Gartenbausektor.

Für weitere Fragen wenden Sie sich bitte an Kartika Anggraeni.

 

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