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Bewertung der Nachhaltigkeitsauswirkungen von Molkereiverpackungen

Frische Lebensmittel erfordern eine Hightech-Lösung, um sie zu schützen und dem Kunden die beste Qualität zu liefern. Aber welche Verpackungslösung ist die nachhaltigste? Sind zum Beispiel biologisch abbaubare Kunststoffe die Lösung für die heutigen Kunststoffprobleme? Dass sie nicht die Antwort sind und warum das so ist, war eines der Ergebnisse des CSCP-Projekts mit dem Deutschen Milchkontor (DMK).

Wir können uns ein Leben ohne Verpackungen kaum vorstellen. Vor allem bei Lebensmitteln spielt die Verpackung eine wichtige Rolle, um das Produkt zu schützen und möglichst lange frisch zu halten.

Die Verbraucher sind sich jedoch zunehmend der negativen Umweltauswirkungen von Verpackungen bewusst und erwarten von den Unternehmen, dass sie Verantwortung übernehmen und nachhaltige und verbraucherfreundliche Lösungen anwenden. Doch welche Verpackungen sind am nachhaltigsten? Welche Umweltauswirkungen haben die Materialien entlang ihrer Lieferkette und am Ende ihres Lebenszyklus?

Gemeinsam mit dem Deutschen Milchkontor (DMK) hat das CSCP versucht, diese Fragen zu beantworten, indem es den Markt und verschiedene Verpackungskonzepte für Molkereiprodukte analysiert hat. Neben den Markt- und Regulierungstrends konzentrierte sich die Analyse auf das Verständnis der unterschiedlichen Perspektiven der relevanten Interessengruppen wie Verbraucher und Recyclingindustrie. Auf der Grundlage der Ergebnisse hat das CSCP ein benutzerfreundliches Bewertungsinstrument für die Nachhaltigkeitsauswirkungen von Verpackungskonzepten für Molkereiprodukte entwickelt.

Mit dem Tool kann der Nutzer auf die relevanten Nachhaltigkeitsdimensionen verschiedener Verpackungskonzepte zugreifen und diese vergleichen, einschließlich der Umweltauswirkungen, der Recyclingfähigkeit und der Aspekte der Kreislaufwirtschaft, der erneuerbaren Materialien und der Faktoren im Zusammenhang mit Lebensmittelabfällen. Da auch die Auswirkungen des Transports berücksichtigt werden, können Mehrwegverpackungskonzepte mit Einweglösungen verglichen werden. Heutige Standards für Sortier- und Recyclingverfahren zusammen mit Lieferkettenanalysen und Informationen aus Lebenszyklusanalyse-Datenbanken liefern zuverlässige und wichtige aktuelle Ergebnisse.

Das Tool beleuchtet die verschiedenen Perspektiven der Interessengruppen in Bezug auf die Nachhaltigkeitsdimensionen, z. B. die Verbraucherperspektive in Bezug auf die Verwendung erneuerbarer Materialien, und liefert somit wertvolle Informationen für Entscheidungsträger, Kunden und Einzelhändler über Verpackungskonzepte.

DMK ist nun in der Lage zu bewerten, unter welchen Bedingungen eine Mehrweg-Milchflasche nachhaltiger ist als ein Einweg-Getränkekarton. Durch das Tool verfügen die Verpackungsdesigner und Entscheidungsträger von DMK über eine solide Grundlage, um die Umweltauswirkungen und die Perspektiven der Interessengruppen bei ihren Entscheidungsprozessen zu Verpackungslösungen zu berücksichtigen. Mit dem Wissen, wie biologisch abbaubare Kunststoffe beispielsweise etablierte Recyclingaktivitäten stören, verfügt das Unternehmen nun über verlässliche Leitlinien, um die Abfall- und Kunststoffproblematik in unserer Welt aktiv anzugehen - der Umstieg auf biologisch abbaubaren Kunststoff gehört nicht dazu.

Für weitere Fragen wenden Sie sich bitte an Marius Mertens.

Foto von NeONBRAND auf Unsplash

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