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Wie die Kommunikation mit dem Markt die nachhaltige öffentliche Beschaffung verbessern kann

Für viele Unternehmen sind die Auftragsvolumina öffentlicher Ausschreibungen sehr verlockend; eine unzureichende Kommunikation seitens der öffentlichen Auftraggeber kann jedoch dazu führen, dass das Bieten zu kompliziert und kostspielig erscheint. Auf der anderen Seite fehlt den öffentlichen Auftraggebern oft ein umfassender Überblick über nachhaltige Angebote am Markt. Das CSCP brachte Beschaffer und Bieter aus dem IT- und Textilsektor an einen virtuellen Tisch, um Kommunikationsprobleme und das weitere Vorgehen zu diskutieren.

In Anbetracht der hohen Nachfrage des öffentlichen Sektors ist eine nachhaltige Beschaffung ein wichtiger Hebel, um mehr Nachhaltigkeit zu erreichen und Fairness in den Lieferketten zu fördern. Einschlägige politische Rahmenwerke, wie die geänderte europäische Vergaberichtlinie und die deutsche Vergaberechtsreform, haben sozialen und ökologischen Nachhaltigkeitskriterien in öffentlichen Beschaffungsprozessen Priorität eingeräumt. Zwar wurden viele rechtliche Fragen geklärt, aber es bestehen nach wie vor Unklarheiten. Defizite in der Kommunikation zwischen den beschaffenden Organisationen und dem Markt behindern oft eine erfolgreiche Umsetzung der nachhaltigen Beschaffung.

Häufig fehlt es den Unternehmen auf der Anbieterseite an den richtigen Informationen über Nachhaltigkeitskriterien und deren Relevanz für ihr Geschäft. Umgekehrt wissen viele Beschaffer nichts von nachhaltigen Angeboten, oder Unternehmen, die die gewünschten Kriterien erfüllen, geben unvollständige oder unzureichende Angebote ab, selbst wenn sie die Bedeutung von Nachhaltigkeitskriterien kommuniziert haben.

Im Rahmen des Projekts "Impulse für eine sozialverträgliche öffentliche Beschaffung durch Kommunen in globalen Wertschöpfungsketten" des Deutschen Instituts für Entwicklungspolitik führte das CSCP drei virtuelle Stakeholder-Dialoge zwischen öffentlichen Beschaffern und Unternehmen aus der IT- und Textilbranche durch. Ziel war es, die Hauptgründe für die bestehenden Informationsdefizite zu identifizieren und Good-Practice-Beispiele für eine gut funktionierende Kommunikation zwischen öffentlicher Beschaffung und Markt zu sammeln. In lebhaften Diskussionen lernten die Teilnehmer die Herausforderungen kennen, mit denen die Gegenseite konfrontiert ist, und brachten ihre Standpunkte ein.

Die Stakeholder-Diskussionen bestätigten, dass die Einbindung der anbietenden Unternehmen in einen Dialog Informationsdefizite ausgleichen und Beschaffungsprozesse in Bezug auf Ablauf und Wirkung effizienter gestalten kann. In beiden Produktbereichen waren sich die Beschaffer einig, dass ausreichende Ressourcen und ein verbesserter Wissenstransfer wichtige Voraussetzungen sind, um die Ausschreibungsanforderungen klar und detailliert zu formulieren und so eine erfolgreiche Prüfung zu erleichtern. Auch ein langfristiger und zielorientierter Dialog nach der Auftragsvergabe wurde als wichtig erachtet.

Die vollständigen Ergebnisse der Diskussionen sind in dem Bericht zusammengefasst "Kommunikation mit dem Markt für eine sozial verantwortliche und nachhaltige öffentliche Beschaffung"Dies zeigt, wie wichtig es ist, einen frühzeitigen Dialog zwischen den Parteien zu fördern und einen effizienten Austausch während des gesamten Prozesses zu gewährleisten.

Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an Cristina Fedato.

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