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Erster gemeinsamer Workshop über nachhaltige Kaschmirwirtschaft in der Mongolei mit wichtigen Akteuren des Sektors

In einem gemeinsamen Workshop in der mongolischen Hauptstadt Ulaanbaatar kamen mehr als 80 Unternehmensvertreter und andere wichtige Akteure des mongolischen Kaschmirsektors auf ihrem Weg zur nachhaltigen Kaschmirproduktion einen Schritt weiter.

Der mongolische Kaschmirsektor - ein wichtiger Pfeiler der Wirtschaft des Landes - steht vor mehreren Herausforderungen. Die Produktionspraktiken sind noch von der sozialistischen Vergangenheit der Mongolei geprägt und berücksichtigen soziale und ökologische Aspekte nicht ausreichend. Dies führt zu einer zunehmenden Bedrohung durch Abholzung und Erosion von Landschaften aufgrund nicht nachhaltiger Hütepraktiken. Die verarbeitenden Unternehmen des Landes haben mit schwerwiegenden infrastrukturellen Hindernissen zu kämpfen, vor allem mit dem völligen Fehlen einer modernen Abfallwirtschaft einschließlich Recyclinganlagen und Müllverbrennung sowie mit unzureichenden Wasseraufbereitungskapazitäten im Land. Dieser Mangel an Infrastruktur macht es den Unternehmen schwer, auf nachhaltigere Produktionsmuster umzustellen, auch wenn es ein weit verbreitetes Engagement dafür gibt.

Das Engagement ist noch ausgeprägter angesichts der wettbewerbsfähigen, auf den Massenmarkt ausgerichteten chinesischen Kaschmirindustrie, die den Preisdruck auf die mongolische Industrie erhöht und es schwierig macht, die notwendigen Investitionen zu tätigen. Gleichzeitig sehen die mongolischen Kaschmirunternehmen die Nachhaltigkeit als Chance: Angesichts eines starken Konkurrenten, der den globalen Massenmarkt für Kaschmir dominiert, kann die Umstellung auf Nachhaltigkeit zu einem herausragenden Merkmal werden, das neue Türen zu westlichen Märkten öffnet.

Aus diesem Grund wurde 2018 vom CSCP und seinen Partnern das Projekt SteP EcoLab ins Leben gerufen. Die erste Phase umfasste eine eingehende Bewertung der Kaschmir-Wertschöpfungskette und ihrer ökologischen und sozialen Herausforderungen zusammen mit der Industrie. Im Rahmen einer Reise nach Ulanbaatar im Februar trafen wir uns mit den Geschäftsführern zahlreicher Unternehmen und diskutierten mögliche Wege für eine nachhaltige Kaschmirbekleidungslinie.
In einem gemeinsamen Workshop mit relevanten Akteuren aus den meisten mongolischen Kaschmirverarbeitungsunternehmen, Vertretern von Regulierungsbehörden und der Wissenschaft wurden diese Wege weiter definiert, ergänzt durch eine Einführung in den Business Case für glaubwürdiges nachhaltiges Kaschmir auf dem europäischen Markt. Die Teilnehmer identifizierten die größten Engpässe und systemischen Herausforderungen für die Umstellung auf eine umweltfreundlichere Produktion, wie z. B. fehlende Wasseraufbereitungskapazitäten. Der Multi-Stakeholder-Ansatz erwies sich als sehr fruchtbar, da er gemeinschaftliche Lösungen ermöglichte.

In der nächsten Phase des Projekts werden wir einen sektoralen und nationalen Aktionsplan für eine nachhaltige Kaschmirproduktion im Land entwickeln.
Folgen Sie uns auf dieser aufregenden Reise zu den weltweit ersten zertifizierten nachhaltigen Kaschmir-Kleidungsstücken - es wird weitere Updates geben!

Für weitere Fragen wenden Sie sich bitte an Pawel Zylka.

Foto: CSCP / Pawel Zylka

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