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Pakt gegen Lebensmittelverschwendung vom deutschen Lebensmittelministerium und 14 Einzel- und Großhändlern unterzeichnet

Cem Özdemir, deutscher Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL), und hochrangige Vertreter von 14 Einzel- und Großhandelsunternehmen aus Deutschland unterzeichneten am 27. Juni 2023 in Berlin die freiwillige Vereinbarung zur Reduzierung von Lebensmittelabfällen.

Der Pakt stellt die ehrgeizige Zielvereinbarung zur Ziel für nachhaltige Entwicklung (SDG 12.3) verfasst von der Dialogforum des Groß- und Einzelhandels zur Reduzierung von Lebensmittelabfällen in Deutschland unter der Koordination und Moderation des CSCP. Der Entwurf wurde dem BMEL im Dezember 2022, dem offiziellen Ende des Projekts Dialogforum, zur politischen Prüfung vorgelegt.

Die Unterzeichner aus dem Groß- und Einzelhandel verpflichten sich nicht nur individuell, ihre eigenen Lebensmittelabfälle bis 2030 um 50% bzw. 30% bis 2025 zu reduzieren, sondern auch an den Schnittstellen zu ihren Lieferanten, Kunden und Weiterverteilungsorganisationen die Reduzierung von Lebensmittelabfällen zu unterstützen. Der Pakt sieht vor, dass jährlich mindestens acht Wahlmaßnahmen aus einem Katalog von Aktionen durchgeführt werden müssen.

Darüber hinaus sind die folgenden fünf Aspekte für alle Unternehmen, die den Pakt unterzeichnet haben, verbindlich:

  • die Umverteilung von unverkauften oder überschüssigen, noch genießbaren Lebensmitteln kontinuierlich auszubauen
  • Priorisierung der Vermeidung von Lebensmittelabfällen gemäß der Lebensmittelverwendungshierarchie (Vermeidung vor Verwertung)
  • den alternativen Verkauf, den Vertrieb oder die anderweitige Verwendung von Überschussmengen an essbaren Waren/Saisonartikeln durch die Lieferanten zu unterstützen und nicht zu verbieten
  • Schulung der zuständigen Mitarbeiter, insbesondere im Hinblick auf die Haltbarkeit und z. B. die Senkung der Preise für Produkte, die kurz vor dem Verfallsdatum stehen

Es wird ein Jahresbericht mit Überwachungsdaten und Informationen über die getroffenen Maßnahmen veröffentlicht, so dass die Wirksamkeit des Abkommens bewertet werden kann.

"Die Vereinbarung ist wirklich ein großartiges Ergebnis des gemeinsamen Weges, den wir im Rahmen des Dialogforums zurückgelegt haben", erklärt Nora Brüggemann, die das Forum bis Dezember 2022 koordinierte. "Sie würdigt die harte Arbeit und die Bemühungen aller beteiligten Akteure und unterstreicht das Engagement der Unternehmen, ihre Verantwortung im Kampf gegen Lebensmittelverschwendung wahrzunehmen."

Mit Blick auf das BMEL ergänzt Brüggemann: "Es wird wichtig sein, dass das Ministerium und die Bundesregierung den Pakt nun von sich aus unterstützen. Es bedarf eines einheitlichen politischen Rahmens, um die Rahmenbedingungen für das Engagement in einem Sektor zu verbessern und einen übergreifenden, kooperativen Austausch entlang der gesamten Lebensmittelkette zu ermöglichen, um die Komplexität dieser Aufgabe effektiv zu bewältigen."

Das Dialogforum zur Reduzierung von Lebensmittelabfällen im Groß- und Einzelhandel hatte das Ziel, die Reduzierung von Lebensmittelabfällen zu kartieren, entsprechende Ziele bis 2030 festzulegen, geeignete Formate zur Umsetzung und Überwachung zu entwickeln und diese in Form einer sogenannten Zielvereinbarung zu vereinbaren.

Insgesamt 23 Unternehmen (18 Unternehmen aus dem Lebensmitteleinzelhandel und sechs aus dem Lebensmittelgroßhandel) erklärten sich mit der Unterzeichnung einer Teilnahmeerklärung am Dialogforum für die Jahre 2019-2022 zu einer entsprechenden Zusammenarbeit bereit und trugen aktiv zur Erreichung der gesetzten Ziele bei.

Ein Abschlussbericht beschreibt das Engagement der 23 teilnehmenden Unternehmen sowie die gemeinsame Forumsarbeit, die vom CSCP in Kooperation mit dem Thünen-Institut von September 2019 bis August 2022 koordiniert wird und unter hier heruntergeladen.

Für weitere Fragen wenden Sie sich bitte an Nora Brüggemann.

Foto © BMEL / Schwalm

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