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GOALAN-Projekt organisiert ein 3-tägiges Programm zur Ausbildung von Ausbildern für Frauen und junge Unternehmerinnen in Kenia

Kann "unvollkommenes" Obst und Gemüse recycelt werden und ein neues Leben erhalten? Und können die "Agenten des Wandels" dazu beitragen, Informationen über nachhaltige Anbaumethoden weiterzugeben? In dem vom Switch Africa Green-Projekt "GOALAN" in Njambini, Kenia, organisierten Schulungsprogramm lernten über 40 Frauen und junge Unternehmerinnen durch praktische Vorführungen, wie sie nachhaltige Gartenbaupraktiken anwenden und ihren Kartoffel- und Kohlgemüseanbau aufwerten können.

Die kleinsten, kleinen und mittleren Gartenbaubetriebe (KKMU) im Einzugsgebiet des Naivasha-Sees in Kenia sind mit einer Reihe von Herausforderungen konfrontiert, die von einem trockenen Klima bis hin zu begrenzten Wasserressourcen reichen. Die nicht nachhaltigen Gartenbaupraktiken, wie der übermäßige Einsatz von chemischen Pestiziden und Düngemitteln, verschmutzen das Wasser und den Boden in der Region weiter und schaffen einen Teufelskreis der chemischen Übernutzung.

Fast die Hälfte der Beschäftigten in der Landwirtschaft und ihrem Teilsektor Gartenbau sind Frauen. Dennoch sind Frauen beim Zugang zu produktiven Ressourcen wie Land und Finanzen stärker eingeschränkt als Männer. Gleichzeitig wächst die Bevölkerung Afrikas mit einer Milliarde Menschen unter 25 Jahren [2]. Die Mehrheit der afrikanischen Jugendlichen ist arbeitslos, und nach Angaben der Weltbank werden bis 2035 rund 350 Millionen neue Arbeitsplätze benötigt, um den Bevölkerungsanstieg auszugleichen. Die Jugend sieht in der Landwirtschaft keine günstige Möglichkeit, ihren Lebensunterhalt zu bestreiten, obwohl der Sektor ein großes Potenzial zur Schaffung von Arbeitsplätzen hat. Das Ziel der GOALAN-Projekt ist es, die Frauen und Jugendlichen bei der Bewältigung dieser Herausforderungen im kenianischen Gartenbausektor zu unterstützen.

Das Projekt führt KKMU und Landwirte in die Praktiken des nachhaltigen Verbrauchs und der nachhaltigen Produktion (SCP) ein und ermöglicht es ihnen, die neuen Kenianischer Standard (KS) 1758 für Gartenbauprodukte. Dieser staatliche Standard, der dem Kenya Bureau of Standards (KEBS) untersteht, deckt Fragen der Lebensmittelsicherheit, der ökologischen Nachhaltigkeit und der sozialen Verantwortung ab und ist für die Landwirte von zentraler Bedeutung, da er einen besseren Marktzugang ermöglicht.

Stärkung der Lieferkette

Das GOALAN-Projekt arbeitet auch mit Großabnehmern zusammen, z. B. mit großen Hotels am Naivasha-See, um das Bewusstsein für SCP und die Bedeutung des Kaufs von nachhaltigem Obst und Gemüse zu schärfen. Die Produkte sind gesünder und nahrhafter, und der Kauf vor Ort unterstützt die Wirtschaft und die lokalen Gemeinden. Wie in Kenias nationalem Gesetz vorgeschrieben Strategie- und Umsetzungsplan für eine grüne Wirtschaft (GESIP)Dadurch können sie auch die lokalen (Bezirks-)Regierungen unterstützen und bessere Beziehungen zu ihnen aufbauen.

Die Push- und Pull-Strategie des GOALAN-Projekts führte zur Unterzeichnung von Verträgen zwischen mehreren gehobenen Hotels und KKMU-Gruppen rund um das Naivasha-Seebecken. Durch den Vertragsanbau wird den KKMU garantiert, dass ihre nachhaltigen Produkte einen Markt finden, der ihnen einen besseren Preis bietet, und den Käufern wird eine stabile Versorgung mit frischem Obst und Gemüse zugesichert.

Nach dem anfänglichen Erfolg des Anbaus von nachhaltigem Obst und Gemüse arbeitet das Projekt nun mit öffentlichen Beschaffungsstellen (staatliche Einrichtungen, Schulen, Gefängnisse) zusammen, um Möglichkeiten zu finden, wie die KKMU ihre Produkte an diese Einrichtungen liefern können. Mit der Unterstützung der Bezirksregierungen von Nakuru, Narok und Nyandarua hofft das GOALAN-Projekt, bald neue Verträge mit öffentlichen Beschaffungsstellen abschließen zu können.

Felddemonstration zur nachhaltigen Kartoffelproduktion

Wertschöpfung          

Rund 200 Ziel-KMU bekundeten ihr Interesse an der Schulung zum Aufbau von Kapazitäten für Ernte- und Nachernteverfahren, damit sie ihre Gartenbauprodukte aufwerten können. Durch geeignete Ernte- und Nacherntetechniken können KKMU die Ernteverluste verringern und sicherstellen, dass die Produkte in guter Qualität auf die Märkte und zu den Verbrauchern gelangen.

Das GOALAN-Projekt erleichterte das Train-the-Trainer-Programm (ToT) zur Entwicklung neuer Produkte aus Gartenbauprodukten. Dies hilft den KKMU, ihre Produkte zu diversifizieren, da sie oft nicht all ihr Obst und Gemüse verkaufen können und es wegwerfen oder als Viehfutter verwenden müssen. Die Schaffung neuer Produkte schafft einen Mehrwert und gibt dem nicht ganz so perfekten Obst oder Gemüse ein neues Leben. Das GOALAN-Projekt fördert nachhaltige Lebensmittelsysteme, bei denen Lebensmittel nicht verschwendet, sondern stattdessen "recycelt" werden, um ihren Nährwert zu erhalten.

Stärkung der Rolle der Frau und der Jugend

Durch das (ToT)-Programm für Jugendliche und Frauen schafft das GOALAN-Projekt einen Pool von "Change Agents", die ihr Wissen über nachhaltige Gartenbaupraktiken (SCP) mit anderen Landwirten und Unternehmern in ihren Dörfern weitergeben werden. Während des dreitägigen Programms erhielten die Jugendlichen und Frauen eine Einführung in den Anbau von irischen Kartoffeln und Kohlgemüse (Kohl, Spinat, Grünkohl, Brokkoli und Salat) und lernten, wie sie ihre Erzeugnisse verwerten können. Anhand praktischer Vorführungen auf dem Feld wurde ihnen auch gezeigt, wie man das Land für die Anpflanzung vorbereitet, und sie erhielten Informationen über die Vermarktung. Außerdem wurden sie über Lagerungsstrukturen für Kartoffeln, die Saatguterzeugung und den sicheren und wirksamen Einsatz von Pestiziden unterrichtet. Am wichtigsten ist jedoch, dass die Gruppe auch Ratschläge für den Zugang zu Finanzmitteln erhielt.

Für weitere Informationen über das GOALAN-Projekt wenden Sie sich bitte an Kartika Anggraeni.

[1] Die Rolle der Frauen in der Landwirtschaft Vorbereitet durch das SOFA-Team und Cheryl Doss

[2] Die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO): Die Zukunft der afrikanischen Landwirtschaft liegt in den Händen der Jugend

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