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Unser Verpackungsclub veröffentlicht ein Papier über Trenn- und Sortierhinweise: Sind sie wirkungsvoll?

Wissen Sie, welche Verpackung in welche Tonne gehört? Was ist, wenn Verpackungen aus verschiedenen Materialien bestehen? Einzelhändler und Hersteller verwenden zunehmend Trenn- und Sortierhinweise, um den Verbrauchern zu helfen, ihren Abfall richtig zu entsorgen und ein hochwertiges Materialrecycling zu gewährleisten. In einer neuen Studie, die in Zusammenarbeit mit dem Berliner Verbraucher Initiativedie CSCP das Bewusstsein der Verbraucher für solche Informationsstrategien getestet.

Die Ergebnisse der Studie deuten darauf hin, dass die Hinweise bei komplexen Verpackungen aus Verbundmaterialien oder Mehrkomponenten noch nicht wirksam sind. Grundsätzlich ist eine Unterstützung jedoch erwünscht und wird als hilfreich angesehen. "Einheitliche und vertraute Symbole mit klaren, farblich gekennzeichneten Trenn- und Mülleimer-Hinweisen sind notwendig", fasst Belinda Bäßler von der Verbraucher Initiative e.V. zusammen.

In einem innovativen experimentellen Feldversuch wurde den Verbrauchern zunächst vorgegaukelt, sie nähmen an einem Geschmackstest teil. Sie wurden beiläufig aufgefordert, die Verpackungen der verkosteten Produkte zu entsorgen und dabei beobachtet. Anschließend wurden sie erneut befragt und über die wahren Motive des Feldtests informiert. Der Test wurde mit einem komplexen Mehrkomponenten-Kaffeebecher und einem in Folie verpackten Müsliriegel durchgeführt. Neben der sichtbaren Platzierung und den eindeutigen Informationen zeigten die Tests die Relevanz von optischen und haptischen Informationen. Während in der Online-Community bereits eine farbliche Abgrenzung als potentiell wirksam hervorgehoben wurde, zeigte der Praxistest, dass haptische Elemente, wie z.B. eine Perforation, deutlich stärker wahrgenommen werden als rein visuelle/textliche Informationen.

Frühere Studien des Club for Sustainable Packaging Solution (Packaging Club) legten bereits nahe, dass die visuelle und haptische Gestaltung einer Verpackung - insbesondere für die korrekte Trennung - wesentlich effektiver sein kann als entsprechende Informationen. Auch sollte das Erscheinungsbild einer Verpackung bereits klar kommunizieren, wie sie später zu trennen ist.

Das bedeutet auch, dass sich die Materialien authentisch anfühlen sollten, um richtig zugeordnet zu werden. Kunststoffverpackungen mit einem papierähnlichen Aussehen können den Verbraucher in die Irre führen und sollten daher vermieden werden. Papierverpackungen mit einer Kunststoffbeschichtung, wie sie im Lebensmittelbereich häufiger verwendet werden, benötigen eindeutige Informationen zur Trennung und Sortierung. Selbst bei den bewährten Getränkekartons scheinen manche Verbraucher unsicher zu sein und fühlen sich versucht, sie in den Papiermüll zu werfen.

"Während bei komplexeren Verpackungen Trenn- und Sortierhinweise helfen können, bleiben einfache Einstoffverpackungen die effektivste Strategie, um Ressourcenschleifen zu schließen. Darauf deutet die Tatsache hin, dass bei einfachen Verpackungskonzepten wie einer Müsliriegelfolie keine Sortierfehler gemacht wurden", erklärt Stephan Schaller vom Collaborating Centre on Sustainable Consumption and Production (CSCP).

Der Packaging Club ist Teil der Initiative Consumer Insight Action Panel.

Für weitere Einzelheiten laden Sie bitte die vollständige Studie in unserem Bibliothek.

Für weitere Fragen wenden Sie sich bitte an Stephan Schaller.

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