Zurück

BÖDEN

Umwandlung ungenutzter Bioabfall-Rohstoffe in sichere und wirksame marktreife Bodenverbesserungsmittel

Die Dringlichkeit des Themas Bodengesundheit ist in den Mittelpunkt der europäischen und globalen Umweltpolitik gerückt. Die Europäische Kommission hat neue Ziele mit dem EU-Mission Bodengesundheit und Lebensmittelmit dem Ziel, bis 2030 75% Böden in einen gesunden Zustand zu versetzen und bis 2050 schließlich 100% zu erreichen. Die neue Bodengesundheitsgesetz In dem Vorschlag, der im Sommer 2023 von der Europäischen Kommission angenommen werden soll, werden auch die Bedingungen für gesunde Böden, Möglichkeiten zu deren Überwachung sowie Regeln für eine nachhaltige Bodennutzung und -sanierung dargelegt.

Ein Paradigmenwechsel in der Bodenbewirtschaftung, z. B. die Ersetzung von Mineraldüngern durch Bodenverbesserungsmittel aus Bioabfällen, birgt ein enormes Potenzial, um einen Beitrag zur Vom Erzeuger zum Verbraucher Ziele, insbesondere das ehrgeizige Ziel, den Einsatz von Mineraldünger bis 2030 um 20% zu reduzieren. Die begrenzte Bandbreite der derzeitigen kommerziellen Technologien, Sicherheitsbedenken, die geringe Wirksamkeit der Produkte und ein unzureichendes Marktbewusstsein behindern jedoch die breite Einführung von Bodenverbesserungsmitteln aus Bioabfällen.

Das neue europäische Horizon-Projekt SOILUTIONS soll die Hindernisse für den Marktzugang dieser innovativen Produkte beseitigen. In den nächsten drei Jahren (2023-2026) soll diese ehrgeizige Initiative die Bodengesundheit revolutionieren und die Abhängigkeit von Mineraldüngern verringern. Zu diesem Zweck wird sie sich auf die Weiterentwicklung von vier biobasierten Verwertungswegen konzentrieren: Hydrolysat aus Tierblut, Frass und zwei chemische Verbindungen (N-Struvit und K-Struvit), die in marktreife Bodenverbesserungsmittel umgewandelt werden sollen.

Im Rahmen eines akteursübergreifenden und ko-kreativen Ansatzes richtet SOILUTIONS drei Living Labs in Flandern (Belgien), Valencia (Spanien) und Murcia (Spanien) ein, um die Entwicklung maßgeschneiderter Bodenverbesserungsmittel aus Bioabfall zu gewährleisten und ihren Marktzugang und ihre Akzeptanz effizient zu fördern. Das Projekt zielt darauf ab, ein breites Spektrum an wichtigen Akteuren der Wertschöpfungskette einzubeziehen, darunter Landbewirtschafter, Stadtverwaltungen, Landwirte, Bodenunternehmen, Lieferanten, Endverbraucher und politische Entscheidungsträger in den drei Zielregionen und darüber hinaus, um eine gute Marktanpassung der entwickelten Bodenverbesserungsmittel, die Deckung des sektoralen Bedarfs und die Einhaltung gesetzlicher Anforderungen zu gewährleisten.

Das CSCP wird als Projektpartner eine zentrale Rolle bei der Koordinierung des Multi-Stakeholder-Engagement-Prozesses spielen. Es wird die drei SOILUTIONS Living Labs einrichten und koordinieren und die Durchführenden der Living Labs während des gesamten Prozesses mit den Instrumenten und Methoden des CSCP unterstützen. Zur Förderung der Zusammenarbeit und des Wissensaustauschs zwischen allen Interessengruppen innerhalb der Living Labs und über die Living Labs hinweg wird das CSCP aktiv zu den Kommunikations- und Verbreitungsaktivitäten des Projekts beitragen und Synergien zwischen den drei Living Labs fördern. Darüber hinaus wird das CSCP ein Impact Board einrichten, das sich aus Interessenvertretern und Projektpartnern zusammensetzt, um den Beteiligungsprozess zu überwachen und die erzielten Auswirkungen zu bewerten und daraus wertvolle Erkenntnisse für die Ausweitung der Living Labs abzuleiten.

SOILUTIONS begibt sich auf eine transformative Reise in eine nachhaltige Zukunft, indem es sich mit technischen, wirtschaftlichen und akteursübergreifenden Aspekten befasst. Dieser umfassende, systemische Ansatz zielt darauf ab, einen positiven Umwelteffekt auszulösen, die Marktakzeptanz innovativer und wirksamer Bodenverbesserungsmittel aus Bioabfällen zu fördern und gleichzeitig die Bodenrückgewinnung zu katalysieren und die Kreislaufwirtschaft zu unterstützen.

Das Projekt SOILUTIONS wird im Rahmen des Programms Horizont Europa" der Europäischen Union Das Forschungsprogramm hat eine Laufzeit von drei Jahren (2023-2026) und wird von einem Konsortium aus 12 europäischen Partnern durchgeführt.

de_DEGerman