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Nachhaltige Rohstoffe für die deutsche Automobilbranche

Die Gewinnung von metallischen Rohstoffen ist mit ökologischen und sozialen Herausforderungen verbunden. Deutschland verfügt nur über wenige Rohstoffvorkommen, so dass die deutschen Automobilunternehmen zur Deckung ihres Bedarfs auf Importe angewiesen sind. Dies führt zu einer Vielzahl von sozialen und ökologischen Herausforderungen. Zivilgesellschaft und politische Entscheidungsträger fordern transnationale Unternehmen auf, Verantwortung zu übernehmen und diese Herausforderungen entlang der gesamten Wertschöpfungskette ihrer Produkte anzugehen. Dieses Projekt untersucht, wie deutsche Automobilunternehmen dies tun können.

Rohstoffbedarf der deutschen Automobilbranche

Die Wertschöpfungsketten in der Automobilbranche sind komplex. Die Unternehmen haben mit mehreren tausend Zulieferern zu tun und passen sich ständig an neue technologische Innovationen an, die sich wiederum auf die Lieferkette auswirken. Die deutschen Automobilunternehmen sind in hohem Maße auf metallische Rohstoffe angewiesen, um die hohen Stückzahlen an Automobilen (2013 waren es 5 Millionen) produzieren zu können. Schätzungen zeigen, dass der Automobilsektor in Deutschland etwa 30 Prozent des Aluminiums, etwa 15 Prozent des Bleis, 13 Prozent des Stahls und 12 Prozent des gesamten nach Deutschland importierten Kupfers verbraucht.

Im Rahmen des Projekts "Nachhaltige Rohstoffgewinnung und Rohstoffeffizienz durch nachhaltigen Konsum im Automobilsektor" hat das CSCP in Zusammenarbeit mit den Projektpartnern Südwind Institut e.V. und Global Nature Fund (GNF) soziale und ökologische Herausforderungen im Zusammenhang mit verschiedenen Metallen, die von Automobilunternehmen in Deutschland verwendet werden, identifiziert und gemeinsam mit Stakeholdern aus dem Sektor mögliche Maßnahmen zur Verbesserung diskutiert.

Ziel des Projekts war es, die Automobilbranche zu ermutigen, ihre Leistungen in Bezug auf ökologische und soziale Aspekte der Rohstoffgewinnung zu verbessern und die Endverbraucher über die Auswirkungen des Abbaus und der Gewinnung in den Herkunftsländern zu informieren und zu sensibilisieren. Das Ergebnis des Projekts ist die Studie "Nachhaltige Rohstoffe für die deutsche Automobilbranche: Herausforderungen und Lösungen"die die wichtigsten Herausforderungen und mögliche Maßnahmen für die Automobilunternehmen zur Bewältigung dieser Herausforderungen beschreibt, und die unten heruntergeladen werden kann. Zentrale Ergebnisse der Studie wurden im Rahmen einer Multi-Stakeholder-Veranstaltung diskutiert, die relevante Akteure der deutschen Automobilbranche wie Unternehmen, Zivilgesellschaft und Vertreter politischer Institutionen zusammenbrachte.

Herausforderungen im Zusammenhang mit der Rohstoffgewinnung und mögliche Lösungen

Die Studie soziale und ökologische Herausforderungen im Zusammenhang mit der Gewinnung von metallischen Rohstoffen, die in Autos verwendet werden, gefunden. In der Umweltdimension sind Wasser- und Energieverbrauch, Emissionen in Wasser und Luft oder der Verlust der biologischen Vielfalt die Hauptprobleme im Zusammenhang mit der Gewinnung von metallischen Rohstoffen. In der sozialen Dimension werden Arbeitsbedingungen, unzureichende Gesundheits- und Sicherheitsbedingungen, geringe Bezahlung oder Landraub mit der Rohstoffgewinnung in Verbindung gebracht.

In der Studie werden auch bereits bestehende bewährte Verfahren und Initiativen vorgestellt, die dazu beitragen könnten, negative Auswirkungen auf die Umwelt und/oder die soziale Dimension zu verringern und die Nachhaltigkeitsleistung des Sektors zu verbessern. Dazu gehören auch Initiativen aus anderen Sektoren wie dem Rat für verantwortungsvollen Schmuck (RJC) oder die Global e-Sustainability Initiative (GeSI). Ihre Erfahrungen könnten auf den Automobilsektor übertragbar sein. Es wurden mehrere Handlungsfelder identifiziert, in denen der deutsche Automobilsektor Potenzial zur Verbesserung seiner Nachhaltigkeitsleistung bei der Beschaffung von metallischen Metallen aufweist:

  • Übernahme der Verantwortung für die gesamte Wertschöpfungskette,
  • Mehr Transparenz
  • Förderung der Zusammenarbeit für Nachhaltigkeit
  • Entwerfen Sie noch umweltfreundlichere Designs
  • Investitionen und Förderung ressourceneffizienter Mobilitätskonzepte.

Das Projekt hat gezeigt, dass es trotz der hohen Komplexität der Wertschöpfungsketten im Automobilsektor Hebelpunkte und bestehende Praktiken gibt, an die deutsche Automobilunternehmen anknüpfen können, um die mit ihren Wertschöpfungsketten verbundenen Umwelt- und Sozialrisiken weiter zu reduzieren und ihre Geschäftstätigkeit nachhaltiger zu gestalten.

Projektpartner waren Südwind Institut e.V. und Global Nature Fund (GNF). Das Projekt wurde finanziert von der Umweltbundesamt (UBA).

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