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Praxisprojekt mit Migori erforscht, wie QR-Codes verpackungsfreies Einkaufen attraktiver machen können

migori ist das erste Geschäft in der Kölner Südstadt, das auf Verpackungen verzichtet - der Umwelt zuliebe, aber auch, um neue Einkaufsmöglichkeiten zu schaffen. Um seine Kunden besser über die Produkte zu informieren, die sie kaufen, arbeitet migori mit den Experten des Kompetenzzentrums eStandards zusammen.

In Deutschland fallen jedes Jahr etwa 6 Millionen Tonnen Kunststoffabfälle an. Etwa die Hälfte davon stammt aus Verpackungen. Das macht 37 kg Verpackungsmüll pro Kopf und Jahr*. In normalen Supermärkten haben die Verbraucher keine große Auswahl, da überall Plastikverpackungen zu finden sind.

migori gibt den Verbrauchern diese Wahl, indem es seine Produkte in Großpackungen ohne Einzelverpackung verkauft. Das Unternehmen wurde 2017 gegründet; der Name setzt sich aus den japanischen Wörtern midori (= grün) und gorilla zusammen. Neben dem Alleinstellungsmerkmal "verpackungsfrei" werden vor allem Bio-Produkte aus der Region Köln verkauft. Die Philosophie des Ladens ist sehr eindeutig: "Bei migori ist verpackungsfreies Einkaufen (...) die logische Fortsetzung des Bio-Konzepts - es geht um Nachhaltigkeit und Umweltschutz durch Vermeidung von unnötigem Plastikmüll." Migori. Dieses Konzept ist in Deutschland seit einigen Jahren erfolgreich, und das aus gutem Grund: Ein verpackungsfreier Einkauf ist ein direkter Beitrag zum Kampf gegen die weltweite Produktion und Entsorgung von Müll.

migori und seine Verbraucher stehen jedoch vor einer Herausforderung: Sie wollen keinen Verpackungsmüll, aber sie wollen Informationen über die Produkte. Vielleicht sind sie sogar mehr an Informationen interessiert als der Durchschnittsverbraucher, weil sie auch über die Nachhaltigkeitsauswirkungen eines Produkts Bescheid wissen wollen. Da es nicht möglich ist, die Verpackung zur Informationsübermittlung zu nutzen, sind Angaben zu Inhaltsstoffen, Herkunft, Haltbarkeit, Nährwerten oder Lagerungshinweisen nicht mehr ohne weiteres verfügbar. Auch die Einführung neuer Produkte, die der Kunde nicht kennt, wird deutlich erschwert. Hier setzt die Expertise des Kompetenzzentrums eStandards an.

Ziel des migori-Projekts mit dem Kompetenzzentrum eStandards ist die Entwicklung eines Konzepts, wie Produktinformationen dem Kunden digital, unterstützt durch eStandards, sowohl im Geschäft als auch zu Hause zur Verfügung gestellt werden können. Dazu werden wir QR-Codes entwickeln, die dem Kunden Informationen über das Produkt liefern. Diese können im Geschäft an der Produktverpackung angebracht werden und können auch so gestaltet sein, dass der Kunde sie mit nach Hause nehmen kann, um jederzeit und von jedem Ort aus auf die Produktinformationen zugreifen zu können.

So können verpackungsfreie Geschäfte wie migori besser mit ihren Kunden kommunizieren, den Einkauf transparenter machen und damit den Trend zum verpackungsfreien Einkaufen weiter verstärken.

Mittelstand 4.0 Kompetenzzentrum eStandards

Das Mittelstand 4.0 Kompetenzzentrum eStandards ist eine Initiative von Mittelstand-Digital. Mittelstand-Digital informiert kleine und mittlere Unternehmen über die Chancen und Herausforderungen der Digitalisierung. Regionale Kompetenzzentren helfen kleinen Einzelhändlern vor Ort ebenso wie größeren Produktionsbetrieben mit Expertenwissen, Demonstrationszentren und Netzwerken, um den Austausch von Erfahrungen und Praxisbeispielen zu erleichtern. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie ermöglicht die kostenlose Nutzung aller Mittelstand-Digital-Angebote. Weitere Informationen finden Sie unter www.mittelstand-digital.de.

Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an Thomas Wagner.

* https://www.nabu.de/imperia/md/content/nabude/abfallpolitik/170221-nabu-kunststoffabfaelle_deutschland_2016.pdf

 

Foto von Andrew Spencer auf Unsplash

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