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'Wettbewerbsfähig nach Corona': CSR.digital diskutiert mit KMU über Chancen

Durch den kombinierten Nachfrage- und Angebotsschock waren die kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) den Widrigkeiten des Pandemieausbruchs stark ausgesetzt. Auf der einen Seite wurde die Produktion durch Betriebsschließungen, Reisebeschränkungen und Distanzierungsauflagen beeinträchtigt. Andererseits haben die Eindämmungsmaßnahmen zu einem Rückgang der Nachfrage geführt, insbesondere in Sektoren wie der Gastronomie oder dem Tourismus. Inmitten dieses Drucks müssen die KMU nach wie vor ihre gesamten Fixkosten bezahlen. Trotz der Lockerung der Beschränkungsmaßnahmen stehen viele dieser Unternehmen immer noch vor der Frage, wie sie auf die neue Situation reagieren und sich an sie anpassen können. Was sind die bisherigen Lehren aus dieser Situation? Welches sind die richtigen Maßnahmen? Wie kann die Widerstandsfähigkeit gestärkt und die Zukunftssicherheit erhöht werden?

Im Juli 2020, CSR.digitalDas Zentrum für digitale Verantwortung in Nordrhein-Westfalen hat sich diesen Fragen in einem Online-Meeting gemeinsam mit über 130 Vertretern aus KMU, der NRW-Regierung, der Zivilgesellschaft und der Wissenschaft gestellt. Im Mittelpunkt der Diskussionen stand die Frage, wie die Digitalisierung KMU dabei unterstützen kann, widerstandsfähiger zu werden.

Bei der Eröffnung der Veranstaltung wurden die Minister für Wirtschaft und digitale Angelegenheiten in NRW wandte sich Prof. Dr. Andreas Pinkwart mit einem Vortrag an die Teilnehmer. aufgezeichnetes Videoin dem er erläuterte, wie digitale Verantwortung zu mehr Wettbewerbsfähigkeit führen kann, auch in Krisenzeiten.

Prof. Dr. Barbara E. Weißenberger von Heinrich-Heine-Universität Düsseldorfein Projektpartner von CSR.digital, über den aktuellen Stand der Forschung: "Wir beobachten immer noch einen gewissen Optimismus, was die Wirtschaft betrifft, und es besteht die Hoffnung, dass wir einen guten Teil des wirtschaftlichen Abschwungs im nächsten Jahr auffangen können. Ich halte es jedoch für realistisch, dass wir noch bis 2023 oder 2024 mit den Auswirkungen der Pandemie zu kämpfen haben werden". Sie fügte hinzu, dass man sich vor allem darauf konzentrieren müsse, die Unternehmen krisenfester zu machen, und dass dies Maßnahmen zur Verbesserung der Nachhaltigkeit erfordere. Höhere Nachhaltigkeitsziele wiederum seien eng mit der Digitalisierung verknüpft, so Weißenberger abschließend.

Die Verknüpfung von Digitalisierungsprozessen mit Nachhaltigkeitszielen ist ein Schlüssel in CSR.digital. Mit der Unterstützung des Industrie- und Handelskammern in NRW und der Wissenschaft geht CSR.digital auf die spezifischen Bedürfnisse der Unternehmen ein und versucht, gemeinsam mit ihnen Lösungen zu erarbeiten. CSR.digital will zudem vorhandenes Wissen sichtbar machen und die Akteure miteinander vernetzen. Wolfgang Trefzger, Vertreter von IHK NRW im CSR.digital-Team, betont: "Wir wollen unsere Arbeit in enger Zusammenarbeit mit den 16 IHKs in NRW umsetzen. Dabei sollen auch Erfahrungen von Unternehmen berücksichtigt werden, die bereits Vorreiter bei nachhaltigen Digitalisierungsprozessen sind".

Ein solches Beispiel, der Kölner Taschenhersteller FOND OF, wurde bereits während des Online-Meetings vorgestellt. Julian Conrads und Till Hess von FOND OF gaben erste Einblicke in gute Praktiken der digitalen Verantwortung und setzten den Rahmen für die folgende Diskussion. Die Highlights des Interviews finden Sie hier hier.

Das Expertengremium wies auf verschiedene dringende Fragen im Zusammenhang mit der digitalen Verantwortung der KMU hin. Ein Video mit einer Zusammenfassung der Präsentationen ist verfügbar hier.

Die Diskussion der Experten wurde durch Fragen und Anregungen aus dem Publikum ergänzt. Ein wichtiger Konsens aus dem Publikum war, dass die Bedürfnisse und Möglichkeiten von KMU oft nicht im Mittelpunkt der öffentlichen Debatte über die Digitalisierung stehen. Dem könnte entgegengewirkt werden, indem die Herausforderungen der Nachhaltigkeit und der Digitalisierung aktiv angegangen werden, zum Beispiel durch das Angebot von Produkten und Dienstleistungen mit sozialem Mehrwert, so die Experten.

Die nächste Online-Veranstaltung von CSR.digital, ein Live-Interview mit KI.NRW, einer zentralen Vernetzungsinitiative im Bereich der Künstlichen Intelligenz in NRW, findet am 12. August 2020 statt. Erfahren Sie mehr über die Veranstaltung und melden Sie sich an hier. In den kommenden Wochen wird das CSR.digital-Team die IHK Bonn und die IHK Düsseldorf besuchen, um in interaktiven Workshops und persönlichen Gesprächen Projektinhalte zu vermitteln und direktes Feedback zu erhalten. 

CSR.digital - Nachhaltig wettbewerbsfähig wird gefördert von der Ministerium für Wirtschaft NRW über den EFRE-Fonds.

Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an Anna Hilger.

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