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Mit IKEA Deutschland auf dem Weg zur Kreislauf-Einrichtung

IKEA, ein weltweit führendes Unternehmen im Einrichtungseinzelhandel, will zum Kreislaufwirtschaft bis 2030. Gemeinsam mit dem CSCP hat IKEA Deutschland den nationalen Markt für Kreislaufwirtschaft genauer unter die Lupe genommen.

Was vor Jahrzehnten als Pionierreise begann, die auf der Idee basierte, Ressourcen so oft, so vielfältig und so lange wie möglich zu nutzen und wiederzuverwenden, hat sich zu einer führenden Vision für Produktion und Konsum entwickelt: die Kreislaufwirtschaft. Die EU-Kommission drängt auf mehr Kreislaufwirtschaft durch umfassende Politikpakete wie das Aktionsplan für die Kreislaufwirtschaft und durch die Schaffung von Anreizen für Investoren zur Förderung der Kreislaufwirtschaft durch neue Finanzrahmen wie den EU-Taxonomie. Das "Recht auf Reparatur" ist derzeit eines der meistdiskutierten Themen der europäischen Politik, und seit Januar 2021 ist Frankreich das erste Land in Europa, das einen Reparaturfähigkeitsindex für elektronische Geräte eingeführt hat. Verbraucher und Akteure der Zivilgesellschaft begrüßen diese Entwicklung und signalisieren ihre Bereitschaft, mit neuen Geschäftsmodellen zu experimentieren. Dennoch sind noch viele wichtige Fragen zu beantworten: Ist die Kreislaufwirtschaft von vornherein nachhaltig? Wie können die Akteure der Lieferkette, die sich über Kontinente hinweg erstrecken, auf dem Weg zur Kreislaufwirtschaft in Einklang gebracht werden? Wie steht es um die sozialen Aspekte der Kreislaufwirtschaft?

Am Beispiel der Einrichtungsbranche zeigt unsere Analyse, dass der deutsche Markt mit Abstand am meisten zum Möbelabfall in Europa beiträgt. Im Jahr 2017 schätzte das Europäische Umweltbüro, dass allein in Deutschland jährlich 2,2 Millionen Tonnen Abfall erzeugt werden, während Frankreich mit rund 1,5 Millionen Tonnen an zweiter Stelle steht. Deshalb ist die Rolle großer Akteure in diesem Bereich wie IKEA von entscheidender Bedeutung, wenn es darum geht, den Weg in Richtung eines Einzelhandels für Wohnmöbel zu ebnen, der mehr Wert und weniger Abfall erzeugt.

In Deutschland entwickelt IKEA derzeit sein Geschäft so weiter, dass es den veränderten Anforderungen der Verbraucher gerecht wird, um die Lebensdauer der Produkte zu verlängern und den Übergang zu Null-Abfall in den Einrichtungshäusern und anderen Kundentreffpunkten zu beschleunigen. Mit diesem Ziel vor Augen, IKEA Deutschland bat das CSCP um Unterstützung bei der Durchführung einer Situationsanalyse des deutschen Marktes für Kreislaufwirtschaft. Zentrale Fragen, die wir mit der Analyse beantworten wollten, waren: Welches sind die jüngsten, aber auch die langfristigen Makroentwicklungen in Politik und Gesellschaft? Welche spezifischen Trends lassen sich im deutschen Markt selbst in Bezug auf den Einzelhandel und die Wohnungseinrichtung erkennen? Was lässt sich aus den jeweiligen Erkenntnissen für die Circular Economy-Strategie von IKEA ableiten?

Die Analyse zeigt, dass es eine wachsende politische Dynamik gibt, um Lösungen für die Kreislaufwirtschaft sowohl auf europäischer als auch auf deutscher Ebene voranzutreiben, und dass der Druck seitens der zivilgesellschaftlichen Akteure ebenso wächst, nicht nur den Übergang zu beschleunigen, sondern auch auf Aspekte wie Transparenz, Fairness und Einbeziehung in die Lieferkette zu achten. In Bezug auf die Verbraucher zeigen die Ergebnisse der Analyse, dass diese nicht nur erwarten, dass sie zu einer Änderung ihrer Konsumgewohnheiten inspiriert werden, sondern auch, dass sie befähigt und in die Lage versetzt werden, Kreislaufprodukte und -dienstleistungen zu befürworten.

Mit der klaren Verpflichtung, bis 2030 auf die Kreislaufwirtschaft umzustellen, sendet IKEA ein klares Signal und weist anderen Unternehmen in der Einrichtungsbranche den Weg, ihm zu folgen. Das Mainstreaming der Kreislaufwirtschaft ist keine Aufgabe für einen einzelnen Akteur. Vielmehr geht es darum, dass jeder Akteur Verantwortung übernimmt und mit anderen in der Branche und in der Wertschöpfungskette zusammenarbeitet, um Kreislauflösungen für mehr Nachhaltigkeit einzusetzen.

Für weitere Fragen wenden Sie sich bitte an Rosa Strube.

Foto von Nathan Fertig auf Unsplash.

 

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