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Kältere Waschkampagne #Wirdrehenrunter

Wissenschaftliche Unterstützung der deutschen Kampagne zur Verhaltensänderung durch verhaltenswissenschaftliche Erkenntnisse und ein Evaluationsdesign

Haben Sie schon einmal darüber nachgedacht, bei welcher Temperatur Sie normalerweise Ihre Wäsche waschen? Wahrscheinlich ist sie höher als nötig, denn die Waschmittel haben sich im Laufe der Zeit verbessert und liefern bei niedrigeren Temperaturen ebenso gute Ergebnisse. Die verfügbaren Daten deuten darauf hin, dass die Senkung der Waschtemperatur ein wichtiger Beitrag zum Klimaschutz ist. Durch den Wechsel von 40°C auf 30°C Waschtemperatur können bis zu 38% CO2 Emissionen, während die Umstellung von 60°C auf 40°C bis zu 46% an Emissionen einsparen kann (Umweltbundesamt, 2015). Kälteres Waschen ist jedoch noch nicht als nachhaltiges Verhalten etabliert, und das Waschen bei höheren Temperaturen ist eine Routine, die von den meisten Menschen nicht in Frage gestellt wird.

In diesem Zusammenhang, WWF Deutschland und der Konsumgüterhersteller Procter & Gamble (P&G) Deutschland haben eine Kooperation gestartet, um das Bewusstsein der Verbraucher für dieses Thema zu schärfen. Die deutschlandweite Kampagne #Wirdrehenrunter wird von der P&G-Marke Ariel und dem WWF mit dem Hauptziel durchgeführt, die durchschnittliche Waschtemperatur in Deutschland um ein Grad pro Jahr zu senken und damit den gesamten CO2 Fußabdruck. P&G testet diesen neuen Ansatz auch, um seine Scope-3-Emissionen zu reduzieren, insbesondere die indirekten Emissionen im Zusammenhang mit der Nutzungsphase von Produkten.

Das CSCP übernahm die Aufgabe, den WWF und P&G bei der Entwicklung der Kampagne wissenschaftlich zu unterstützen, indem es Erkenntnisse über das Verhalten in das Kampagnendesign einbrachte und eine wissenschaftlich fundierte Methode zur Bewertung des Erfolgs der Kampagne in Bezug auf die Verringerung der Waschtemperatur und die Gesamtwirkung entwickelte und überprüfte.

Um sicherzustellen, dass die Kampagne für kältere Wäsche sowohl tatsächliche Verhaltensbarrieren als auch erprobte Instrumente zur Erreichung einer solchen Veränderung berücksichtigt, wurde eine Workshop-Reihe mit allen Partnern durchgeführt, die Fachwissen aus der Verbraucherforschung, verschiedenen Zielgruppen, der Verhaltenswissenschaft und dem Marketing zusammenbrachte. Die Workshop-Reihe konzentrierte sich darauf, ein besseres Verständnis der Hindernisse und Möglichkeiten für Verhaltensänderungen zu erreichen. In einem zweiten Schritt bot die Workshop-Reihe die Möglichkeit, gemeinsam Ideen zur Überwindung der ermittelten Hindernisse mit einer Reihe von erprobten Instrumenten zur Verhaltensänderung, wie Nudges, Gamification oder soziale Normen, zu entwickeln. Dies diente als Grundlage für das Kampagnendesign und die Interaktionspunkte mit den Verbrauchern.

In Zusammenarbeit mit dem WWF und P&G hat das CSCP auch ein umfassendes Evaluierungskonzept für die Kampagne entwickelt, um Veränderungen bei der Waschtemperatur zu messen und zu bewerten, wie und in welchem Umfang die Kampagne eine Verhaltensänderung bewirken konnte. Der Bewertungsrahmen kombiniert quantitative und qualitative Methoden in verschiedenen Phasen vor und nach der Kampagne und wurde von einem externen Expertengremium überprüft. Die wissenschaftliche Begleitung soll als Grundlage für weitere Verhaltensänderungskampagnen der beteiligten Parteien dienen.

Das #Wirdrehenrunter Die Kampagne begann im August 2022 und wird drei Jahre lang laufen. Das CSCP wird den Bewertungsprozess im ersten Jahr seiner Durchführung als unabhängige Partei unterstützen.

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