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PathoCERT

Technologien für Notfallmaßnahmen bei Kontamination durch Krankheitserreger

Störende Ereignisse wie Erdbeben, Überschwemmungen, Erdrutsche und von Menschen verursachte Unfälle können die Wasserversorgung mit gefährlichen Krankheitserregern kontaminieren, die durch Wasser übertragen werden. Bleiben diese Krankheitserreger unbehandelt oder werden sie schlecht behandelt, können sie sich in städtischen Wassersystemen schnell ausbreiten und erhebliche Gesundheitsrisiken darstellen. Dem Internationalen Ausschuss für Klimaänderungen (IPCC) zufolge sind die Sicherung der Wassersysteme und die Verbesserung der Erkennungs- und Reaktionsmechanismen von entscheidender Bedeutung für den Schutz der menschlichen Gesundheit angesichts der immer häufigeren Störungen (IPCC, 2023). In Notfällen sind Ersthelfer, Strafverfolgungsbehörden und medizinische Notdienste oft als erste vor Ort. Ihre Fähigkeit, in solchen schwierigen Situationen sicher und effektiv zu arbeiten, ist entscheidend. Der Nachweis, die Identifizierung und die Eindämmung von durch Wasser übertragenen Krankheitserregern erfordert jedoch spezielle Technologien und Fähigkeiten, die in umfassende Notfallpläne integriert sind.

Um diese Herausforderungen zu bewältigen, hat die Notfalltechnologien für die Kontamination mit Krankheitserregern (PathoCERT) Das Projekt, das im Februar 2024 abgeschlossen wurde, konzentrierte sich auf die Verbesserung der Fähigkeit von Ersthelfern, durch Wasser übertragene Krankheitserreger schnell zu erkennen und zu bekämpfen. Im Rahmen von PathoCERT wurden 12 innovative Technologien zur Unterstützung von Ersthelfern in der gesamten Notfallkette entwickelt und eingesetzt. Durch die Entwicklung und Integration verschiedener technologischer Lösungen zielt die Initiative darauf ab, Ersthelfer mit den notwendigen Fähigkeiten auszustatten, um die mit solchen Krisen verbundenen Risiken zu erkennen, zu bewerten und abzumildern.

 

Das Herzstück dieser Innovationen ist eine Reihe mobiler und satellitengestützter Sensortechnologien, die eine schnelle Identifizierung von Krankheitserregern und eine Bewertung des Ausmaßes der Kontamination ermöglichen. Diese Instrumente liefern den Einsatzkräften Daten in Echtzeit, die für eine fundierte Entscheidungsfindung und den raschen Einsatz von Gegenmaßnahmen entscheidend sind. Ergänzt werden diese Fähigkeiten durch fortschrittliche Systeme für das Management von Zwischenfällen, die die Kommunikation und Koordination zwischen den Einsatzteams vereinfachen und so eine schnelle und effektive Reaktion gewährleisten. Darüber hinaus werden prädiktive Analysen eingesetzt, um Bedrohungsrisiken, die Entwicklung von Ereignissen und deren potenzielle Auswirkungen zu antizipieren und eine proaktive Reaktionsplanung und Ressourcenzuweisung zu ermöglichen. Zentralisierte Plattformen integrieren Daten aus verschiedenen Quellen, einschließlich geografischer Informationssysteme und Social-Media-Analysen, um den Einsatzkräften ein umfassendes Bild der Krisenlandschaft zu vermitteln. Luftfahrzeuge, die ohne Besatzung arbeiten, erleichtern die Datenerfassung in abgelegenen und unzugänglichen Gebieten und erhöhen so den Umfang und die Genauigkeit der Reaktionsmaßnahmen.

Das CSCP war federführend bei den Bemühungen zur Einbindung zahlreicher Interessengruppen und leitete und implementierte die für die Entwicklung der PathoCERT-Technologien erforderlichen Co-Creation-Prozesse. Wir erleichterten die Zusammenarbeit und Koordinierung zwischen verschiedenen Interessengruppen, darunter Universitäten, Forschungseinrichtungen, kleine und mittlere Unternehmen (KMU), Ersthelfer und Wasserversorger, durch die Einrichtung von sechs Praxisgemeinschaften (Communities of Practice, CoPs) in Granada (Spanien), Amsterdam (Niederlande), Limassol (Zypern), Thessaloniki (Griechenland), Sofia (Bulgarien) und Seoul (Südkorea).

Gemeinsam stellen diese Technologieentwicklung und der kollaborative Ansatz einen Paradigmenwechsel in der Notfallbewältigung dar, indem sie den Einsatzkräften die Instrumente und Erkenntnisse an die Hand geben, die sie benötigen, um die Komplexität von durch Wasser übertragenen Krankheitserregern wirksam zu bewältigen und gleichzeitig die Zusammenarbeit und Innovation zu fördern. Damit hat das PathoCERT-Projekt einen neuen Standard für die Widerstandsfähigkeit und Bereitschaft von Ersthelfern, wichtigen Interessengruppen und lokalen Gemeinschaften angesichts wasserbedingter Bedrohungen gesetzt.

Wenn Sie mehr über das PathoCERT-Projekt, seinen Ansatz zur Einbeziehung zahlreicher Interessengruppen, bewährte Verfahren und Erkenntnisse aus den CoPs sowie Strategien zur Stärkung der Widerstandsfähigkeit von Gemeinschaften erfahren möchten, sehen Sie sich bitte unser Erklärvideo an.

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Das Projekt PathoCERT wurde im Rahmen des Forschungsprogramms der Europäischen Union finanziert Horizont 2020 und wurde von 2020 bis 2024 von einem Konsortium aus 23 Partnern aus Europa und Südkorea durchgeführt.

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