Zurück

SteamBioAfrica

Saubere, erschwingliche und sichere Energie für Afrika

Energie ist für unser tägliches Leben unverzichtbar: Kochen, Wasser kochen, Beleuchtung und Heizung sind allesamt Prozesse, die auf Energie angewiesen sind. Die derzeitigen weltweiten Höchstpreise für Energie haben jedoch zu einem Anstieg der Energiearmut und Energieunsicherheit geführt. Viele fragen sich, wie sie den Winter ohne Heizung überstehen sollen, und stehen vor dem "Heizen oder Essen"-Dilemma, das die Kompromisse von Haushalten mit niedrigem Einkommen verdeutlicht, die sich zwischen Nahrung und Energie entscheiden müssen*. Schätzungen zufolge haben in Afrika südlich der Sahara etwa zwei Drittel der Bevölkerung keinen Zugang zu sauberer Energie zum Kochen. Allein in Südafrika sind 47% der Haushalte von Energiearmut betroffen und geben bis zu 27% ihres Einkommens für Energie aus**. Nach Angaben der Weltbankgruppe haben in Botswana bis zu 75% der Landbevölkerung keinen Zugang zu sauberer Energie zum Kochen und in Namibia bis zu 64% der Landbevölkerung keinen Zugang zu Strom.

Im Rahmen einer EU-Afrika-Partnerschaft zwischen Industrie und Forschung zielt das Projekt SteamBioAfrica darauf ab, die Energiearmut und -unsicherheit im südlichen Afrika zu bekämpfen. Das Projekt, das sich auf Botswana, Namibia und Südafrika konzentriert, wird eine innovative Technologie von Heißdampfverarbeitungssystemen für holzige Biomasse aus invasiven und sich ausbreitenden Buscharten einsetzen, um einen sauberen und erschwinglichen festen Biokraftstoff zu erzeugen. Auf diese Weise soll das Projekt nicht nur Energieprobleme lösen, sondern auch Probleme wie Landdegradation, Wasserknappheit und Arbeitslosigkeit.

Im Rahmen des Projekts konzentriert sich das CSCP auf die Entwicklung nachhaltiger Wertschöpfungsketten für die langfristige Kommerzialisierung des festen Biokraftstoffs. Ziel ist es, die Integration ökologischer und sozialer Innovationen entlang der Wertschöpfungsketten zu ermöglichen und den Zugang benachteiligter Gruppen zu sauberer und erschwinglicher Energie zu verbessern. Ein Überblick über die Aufgaben des CSCP umfasst Folgendes:

  • Unterstützung der Entwicklung nachhaltiger Wertschöpfungsketten, einschließlich der Erfassung relevanter Interessengruppen und der Ermittlung von Risiken und Chancen für die Kommerzialisierung des festen Biokraftstoffs.
  • Identifizierung von technischen und geschäftsbezogenen Lücken und Bedürfnissen in Bezug auf lokale Fähigkeiten und Arbeitskräfte sowie Konzeption und Durchführung von Schulungs- und Kapazitätsaufbauprogrammen.
  • Durchführung von Politikanalysen und Erleichterung des politischen Dialogs zwischen lokalen Interessengruppen und politischen Entscheidungsträgern.
  • Förderung der Entwicklung integrativer und nachhaltiger Geschäftsmodelle, insbesondere für junge und von Frauen geführte Kleinst-, Klein- und mittlere Unternehmen (KKMU).
  • Entwicklung eines Finanzinstrumentariums, das die Beteiligung lokaler Akteure und KKMU an den Wertschöpfungsketten für feste Biokraftstoffe ermöglicht.

Die Entwicklung nachhaltiger Wertschöpfungsketten ermöglicht die Integration des Nachhaltigkeitsfaktors in die verschiedenen Zyklen und Komponenten der Wertschöpfungskette. Im Rahmen des SteamBioAfrica-Projekts werden nachhaltige Wertschöpfungsketten die Beteiligung lokaler Landwirte und kleinster, kleiner und mittlerer Unternehmen (KKMU) an der Verteilung des wirtschaftlichen Nutzens aus der Kommerzialisierung des Biokraftstoffs erhöhen und erleichtern. Sie werden auch eine positive Rolle bei der Entwicklung maßgeschneiderter Lösungen spielen, um gefährdeten Gruppen den Zugang zu sauberen Energiequellen zu erleichtern, zum Beispiel durch gezielte Maßnahmen zur Erschwinglichkeit.

Das SteamBioAfrica-Projekt ist eine EU-Afrika-Partnerschaft zwischen Industrie und Forschung und ist Teil des Forschungs- und Innovationsprogramms EU-Horizont 2020.

 

*Hernández, Diana. (2016). Energieunsicherheit" verstehen und warum sie für die Gesundheit wichtig ist.
**Das Energieministerium. (2013). Eine Umfrage über energiebezogenes Verhalten und Wahrnehmungen in Südafrika. Der Wohnsektor.

de_DEGerman